Montag, 12. April 2010
Peloponnes
Kalispera und Hallo,

endlich wieder Neuigkeiten von Lisa… ich weiß ihr habt alle sehnsüchtig darauf gewartet :D
Die letzten Wochen waren schon supersommerlich und ich habe zwei tolle Ausflüge in die Peloponnes unternommen, das ist eine Halbinsel im südlichen Teil von Griechenland.



Ende März kam Vicky zu Besuch und mit ihr und Clementine war ich ganz im Süden der Peloponnes unterwegs (blau in der Karte).

Wir haben und ein Mietauto am Flughafen ausgeliehen und sind als erstes Richtung Mystras gefahren. Mystras ist eine kleine, wunderschöne Stadt gleich in der Nähe von Sparta.





Als wir nachmittags in Mystras angekommen waren, haben wir uns als ersten ein Hotel gesucht. Eigentlich hatten wir schon eins gefunden und wollten gerade das Auto hinfahren, als uns eine kleine alte Frau hinterher rannte und uns in griechisch zu brabbelte, wir haben grade so verstanden, dass sie auch Zimmer zu vermieten hatte.
Wir sind ihr gefolgt und sie hatte wirklich ein ganz niedliches Zimmer in ihrem Haus zu vermieten mit einem wundervollen Bick über die umliegenden Landschaften.
Die alte Lady hat ununterbrochen geredet und uns irgendwas von ihren drei Töchtern erzählt, aber war super nett und hat uns das Zimmer dann für 10 Euro pro Person überlassen :)
Am Abend sind wir nur ein wenig durch das Städtchen gelaufen und waren schön essen.

Am nächsten Tag haben wir uns dann das eigentliche Highlight, die Ruinen von Mystras, angeschaut. Am gesamten Berghang oberhalb des heutigen Städtchens erstrecken sich die Ruinen von mittelalterlichen Häusern, Kirchen und Klöstern.





Zum Teil sind die Gebäude fast noch perfekt erhalten und eines der Klöster wird sogar noch von Nonnen bewohnt.
Der Blick war grandios, man sag die Gebirge der Peloponnes, sowie die grünen Landschaften und Sparte weiter unten im Tal.





Der höchste Punkt der Ruinenstadt ist das Kastro, die Ruinen einer riesigen Festung, umgeben von einem Mauerring, den man fast ganz umwandern konnte.
In einem meiner Reiseführer habe ich gelesen, dass hier ein Teil von Goethes Faust II spielt, als Faust auf Helena von Troja traf… ich wandere also nicht nur auf historisch, sondern auch literarisch bedeutenden Wegen!!



Nachdem wir Mystras hinter uns gelassen hatten, ging es weiter im Mietauto Richtung Süden, nach Monemvassia.





Monemvassia ist eine Stadt die auf einem 1700 m langen und 300 m breiten Felsen unmittelbar vor der Küste der Peloponnes liegt. Die Insel ist nur durch eine Brücke mit dem Festland verbunden (daher auch der Name, Monemvassia heißt soviel wie „einziger Zugang“ oder „einziger Weg“).
Im Gegensatz zu Mystras ist die Unterstadt von Monemvassia noch bewohnt und in den historischen Gebäuden befinden sich zum Teil Restaurants und Hotels.





Die Oberstadt besteht jedoch, bis auf eine Kirche, fast nur noch aus Ruinen. Wir sind aber trotzdem hinaufgestiegen, da der Ausblick in allen Reiseführern als einer der schönsten Griechenland beschrieben wird. Es war auch wirklich toll dort oben.





Dort oben war alles voller Kamillenblüten und hat toll geduftet. Wir sind bestimmt eine Stunde in den Blumen und Ruinen umher gelaufen.





Nachmittags sind wir dann noch durch die Stadt und auf der Stadtmauer langspaziert.



Wir haben uns Abend ein Hotel auf dem Festland gesucht und waren am Hafen Fisch essen.

Am nächsten Tag sind wir dann wider zurück nach Athen gefahren, wir haben uns extra eine länger aber landschaftlich viel schönere Stecke als hinzu ausgesucht und sind erst mitten durch die Berge der Peloponnes gefahren, wo man in der Ferne sogar Schnee auf den Gipfeln sehen konnte und dann am Meer entlang.







Kurz danach kamen ja dann auch schon meine lieben Eltern und Robert zu Besuch.



Am ersten Tag waren wir abends schön in Plaka essen und am zweiten folgte das volle Sightseeing Programm. Es ist erstaunlich wie viel wir an diesem Tag geschafft haben… Fillopapou Hill, Acropolis und Antike Agora, Monastiraki, Ermou Straße, Syntagma und Parlament, National Garten, Hadrians Tor und Zeus Tempel, Vassilis Sophias Straße mit allen Botschaften und am Ende auch noch Exarcheia, wo wir abends essen waren.



Da Karfreitag war, also Feiertag, war auch überall der Eintritt frei.
Ostern ist für die Griechen das Fest aller Feste. So haben wir am Freitag überall in der Stadt die Kirchenglocken gehört und in den Kirchen selbst war ein ununterbrochenes Kommen und Gehen. Die Griechen zünden in der Kirche lange, dünne, Gelbe Kerzen an und küssen das Abbild Gottes oder das Kreuz.
Wir hatten uns auch schon gewundert warum überall die Fahnen auf Halbmast hangen, aber als wir einen Soldaten der Nationalgarde gefragt haben, meinte er es sei wegen dem Tode Christi.
Abends waren die Kirchen auch voller Leute und die Predigt des Pfarrers wurde via Lautsprecher nach draußen übertragen.

Am Samstag ging es dann los zum Roadtrip im nordöstlichen Teil der Peloponnes (grün in der Karte).
Angefangen haben wir mit Nafplio. Früher war Nafplio die Hauptstadt Griechenland und gilt als eine der schönsten Städte des Landes.
Wir haben und als erstens die wunderschöne Altstadt angeschaut und sind durch die kleinen Gassen geschlendert. Nachmittags sind wir dann zur Festung Akronafplia hinaufgestiegen, von wo man einen tollen Ausblick auf die Stadt und aufs Meer hatte.





Dort oben haben es sich dann Papa und Robert zur Aufgabe erklärt aus einem der riesigen Kakteen eine Kaktusfeige zu pflücken, was Robert dann auch gelungen ist… Das Resultat war, dass Robert Stacheln in der Hand hatte und wir alle ein Stückchen Frucht kosten durften, was nach nix geschmeckt hat und einen Haufen kerne hatte! :D



Abendessen waren wir in einer der kleinen Gassen der Stadt. Wir hatten ein tolles Restaurant gefunden und die beiden Kellner haben doch tatsächlich beide deutsch gesprochen. Einer der beiden hat erst letztes Jahr in einem Griechischen Restaurant in Merane gearbeitet.

Die Suche nach einem Hotel gestaltete sich schwieriger als erwartet. Normalerweise ist ja noch keine Saison in Griechenland und man findet ohne Probleme schöne und auch günstige Hotels. Jedoch gehört es zu einer weiteren Ostertradition der Griechen die Feiertage immer auf dem Land bei der Familie zu verbringen, und so war Nafplio voller Griechen aus Athen und Thessaloniki die die Hotels füllten.
Am Ende haben wir aber doch ein ganz schönes Hotel gefunden und hatten ein kleines Ferienapartment in einem, laut Besitzer 200 Jahre alten Haus. Von der Terrasse aus hatte man einen großartigen Bick auf das nächtliche Nafplio und wir haben es uns abends dort gemütlich gemacht und Karten gespielt.



Zum Frühstück gab es rot gefärbte Eier, das ist auch eine Besonderheit die das Osterfest in Griechenland mit sich bringt. Das Rot soll das Blut Jesus repräsentieren.

Am nächsten Tag sind wir dann als ersten weiter östlich Richtung Didima gefahren. Dort haben wir uns, in mitten der Landschaft voll von Olivenhainen, zwei riesige Felskrater angesehen. Entstanden sind diese als von ehemailen Karsthöhlen die Decken eingestürzt sind. Sie waren voll bewachsen mit Büchen und Bäumen und in die eine wurden sogar zwei kleine Kirchen hinein gebaut.



Den ganzen Tag hat man sowohl in Nafplio als auch in den kleinen Dörfern an denen wir vorbei fuhren überall Lämmer am Spieß gesehen. Das Osterlamm ist eine Tradition in Griechenland zum Ostersonntag. Neben dem Lamm und den roten Eiern gibt es außerdem noch Osterbrötchen.

Nach Didima ging es weiter nach Galatas, das ist ein Hafenstädtchen gegenüber der Insel Poros. An der schmalsten Stelle trennen die Insel und das Festland nur 250 Meter.





Wir haben uns dann erst in Galatas ein Hotel gesucht und sind dann mit einer Fähre nach Poros rüber geschippert und haben uns dort das Städtchen angesehen. Papa war hier vor 15 Jahren schon einmal mit dem Segelschiff.

Abends haben wir dann alle Lamm gegessen… was wir aber leider nicht so gut vertragen haben, weil es mir abends schlecht ging und Mutti und Papa am nächsten Tag.

Trotzdessen sind wir weitergefahren nach Methana, dass ist eine kleine Halbinsel mit vulkanischem Ursprung. Dort waren wir wandern, es war wirklich beeindruckend, erst ging es durch den Wald und dann weiter oben gab es nur noch riesige Steine und Felsbrocken, sowie den Ausblick auf dunkelrote, steinige Ebenen und weiter in der Ferne das Meer.





Die letzte Station unseres Ausfluges war dann Epidavros (Epidauros). Bekannt ist der Ort für das riesige, gut erhaltene Theater in dem immer noch Stücke aufgeführt werden. Wir haben uns das Theater und die Ausgrabung in dem Gebiet angeschaut.



Danach ging es auch schon wieder zurück nach Athen. Der Trip war wirklich superschön!!

Die letzten beiden Tage haben wir dann relativ ruhig angehen lassen, Mutti ging es immer noch ein wenig im Bauch rum und nach dem vollen Sightseeingprogram am Freitag hatten wir ja auch schon alles Wichtige gesehen. Wir haben uns also am Dienstag nur die Uni angeschaut und waren dann am Strand. Abend habe ich mit Papa gekocht.
Am Mittwoch waren wir im Archäologischen Museum… viele Steine und antike Vasen…toll!! :D
Dann hab ich die drei noch zum Flughafen gebracht und damit war der Besuch auch schon vorbei - schön, dass ihr da wart, ich hab euch lieb!!!

Kalinichta und Macht’s gut :)